Pulverbeschichtung: Saugen statt maskieren

Die Aufgabe ist jedem Pulverbeschichter bekannt: Vor dem Beschichtungsprozess müssen Gewinde und Sacklöcher in manueller Kleinarbeit maskiert werden.

Es geht auch einfacher: Ein Landmaschinenhersteller hat eine Alternative erprobt und in den Praxisbetrieb übernommen.

Wie verhindert man, dass Pulverrückstände in den Schraub- und anderen Bohrlöchern verbleiben und nachfolgende Montagevorgänge erschweren? Üblicherweise werden diese Löcher vor dem Beschichten mit Stopfen verschlossen oder abgeklebt. Nach der Beschichtung müssen die Maskierungen wieder entfernt werden.

Industriesauger als Lösung

Im Werk Hude-Altmoorhausen des Landmaschinenherstellers Amazonen-Werke haben die für die Pulverapplikation Verantwortlichen eine zeitsparende Alternative entwickelt. Dort verzichtet man jetzt auf die Stopfen und reinigt die mit Pulverlack beschichteten Bohrungen nach dem Lackiervorgang und vor dem Einbrennen.

Für diese Aufgabe wurde ein Ruwac-Sauger angeschafft. Mit ihm saugt ein Mitarbeiter jetzt direkt nach der Lackierung die Löcher aus, während sich die frisch beschichteten Bauteile im Fördersystem der Beschichtungsanlage befinden und langsam an ihm vorbei transportiert werden. Dieser Prozess lässt sich also gut in die Fließfertigung integrieren.

Für seine Arbeit stehen dem Bediener des Saugers mehrere Spezialdüsen zur Verfügung, die exakt in die jeweiligen Bohrungen passen und für diese Anwendung gefertigt bzw. ausgewählt wurden. Bei einem typischen Bauteil sind zum Beispiel acht Bohrungen zu reinigen, für die drei verschiedene Düsen benötigt werden.

Diese Lösung bewährt sich aus Sicht von Amazone bestens im Praxisbetrieb. Sie ist noch kein Technik-Trend, sondern zunächst eine individuelle Entwicklung. Aber sie hat das Zeug, ein Technik-Trend zu werden – wenn andere Anwender sich daran ein Beispiel nehmen und den .Grundsatz „Saugen statt Maskieren“ ebenfalls in die Praxis umsetzen.